- Gemeinsam mehr erreichen - MUT-Mümmelmannsberg – ein sozialraumorientiertes Netzwerk
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Familienunterstützung

Im Rahmen der Familienunterstützung steht Eltern und ihren Kindern zwischen 0 – 18 Jahren ein differenziertes Hilfsangebot im Vorfeld von Hilfen zur Erziehung zur Verfügung. Ziele der Familienunterstützung sind die Stärkung der Erziehungskompetenzen der Eltern und die Sicherung des Kindeswohls.
MUT bietet entsprechend dem Unterstützungsbedarf:


    -   Offene Beratung

    -    Bedarfsklärung
    -    Unterstrützung in Sozial- und Erziehungsfragen 

    -    individuelle Unterstützung der Kinder und Jugendlichen
    
  

Die Offene Beratung kann unverbindlich in Anspruch genommen werden, alle weiteren Angebote benötigen die Vereinbarung verbindlicher Termine. 

 

Offene Beratung
 

Eltern erhalten eine Beratung in Sozial- und Erziehungsfragen und werden an adäquate Einrichtungen/Institutionen verwiesen.

 

Bedarfsklärung

Im Rahmen einer Bedarfsklärung werden die Problemlagen/Bedarfe der Eltern und ihrer Kinder ermittelt. Die Ergebnisse werden mit den Eltern, den Kolleg*innen der meldenden Einrichtungen/Institutionen besprochen und dem Sozialraumteam vorgestellt.

Der Mitarbeiter der Familienunterstützung formuliert Handlungsempfehlungen, die die Sicherung des Kindeswohls gewährleisten. Die Dauer einer Bedarfsklärung beläuft sich auf bis zu 3 Monate.

 

Unterstützung und Beratung in Sozial- und Erziehungsfragen

 

Sozialberatung
Eltern erhalten eine kontinuierliche Unterstützung zur Regelung von Behördenangelegenheiten. Des Weiteren werden sie an geeignete Einrichtungen/Institutionen verwiesen.

 

Erziehungsberatung

Im Zentrum der Unterstützung steht die Stärkung der Erziehungskompetenzen der Eltern.

Die Mobilisierung ihrer sozialen Kompetenzen soll die Eltern wieder in die Lage versetzen, ihre Angelegenheiten eigenverantwortlich bewältigen zu können.

Die (Re-) Aktivierung der Empathiefähigkeit der Eltern, die Grundlage sich in die Situation der Kinder versetzen zu können,

und die Vermittlung von Erziehungstipps befähigt die Eltern dazu, ihre Kinder gewaltfrei zu erziehen, und individuell zu fördern. Die Absicherung der schulischen Laufbahnen ihrer Kinder geht hiermit einher.

 

individuelle Unterstützung der Kinder und Jugendlichen

Die Kinder erhalten die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse oder Ängste zu formulieren. Entsprechend ihrer Bedarfe werden sie unterstützt, z.B. in der Freizeitgestaltung, Integration in Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit etc.. Im Rahmen von Familiengesprächen werden die familiären Regeln, Aufgaben, Verpflichtungen besprochen und – entsprechend dem Alter – den Fähigkeiten der Kinder angepasst.

Die Förderung ihrer (Selbst-) Empathiefähigkeit und der sozialen Kompetenzen stabilisiert ihr Selbstbewusstsein, und versetzt sie in die Lage, Konflikte zu bewältigen und ihre Aufgaben selbstständiger zu erledigen.

Eltern und Kinder werden bei Bedarf an spezialisierte Einrichtungen oder Beratungsstellen verwiesen.

 

Die Unterstützung der Eltern und der Kinder beläuft sich durchschnittlich auf 6 Monate. Weiterführende Maßnahmen werden angedacht, wenn die gesetzten Ziele aufgrund der vorliegenden Problemfelder der Familie in dem gesetzten zeitlichen Rahmen nicht erreicht werden können.

Hier steht der Schutz des Wohls des Kindes im Vordergrund.

 

Methoden

Die Unterstützung und Betreuung der Eltern und ihrer Kinder erfolgt entsprechend dem Bedarf nach folgenden

Prinzipien /Arbeitsansätzen:

 

Transparent und verbindlich
Die Zusammenarbeit mit den Eltern, Kindern und Jugendlichen wird transparent und verbindlich gestaltet. D.h. mit den Familien und der meldenden Stelle (ASD, Einrichtungen) werden gemeinsam Ziele festgelegt. Diese werden operationalisiert und den  konkrete Aufgaben und Arbeitsschritte verbindlich übertragen. Die Ergebnisse werden in den folgenden Gesprächen kontinuierlich reflektiert.

Akzeptierend und klientenzentriert
Die Eltern werden als handelnde Subjekte verstanden, die im Grunde ihre Problemfelder und deren Lösungen kennen. Deshalb korrespondieren hier der „akzeptierende Arbeitsansatz“ mit einer in Anlehnung an Rogers entwickelten „klientenzentrierten Gesprächsführung“.

Nachgehend und aufsuchend
Bei Familien, die Schwierigkeiten haben, die vereinbarten Termine einzuhalten, wird eine „nachgehende Familienarbeit“ praktiziert. Auch zum Abbau von Schwellenängsten, um gegenseitigen Respekt zu zeigen sowie für eine umfassende Problemanalyse der Familie werden die Gespräche weitestgehend in den Wohnungen geführt. Somit wird „Aufsuchende Familienarbeit“ problem- und zielorientiert eingesetzt. Einzel- oder Familiengespräche finden in der Regel einmal wöchentlich statt.

 

Systemisch
Die Familie wird grundsätzlich als System (Binnenverhältnisse der Familie und gesellschaftliche Bedingungen, die die Familie belasten) begriffen. Der „systemische Arbeitsansatz“ ist von besonderer Bedeutung für die Problemanalyse sowie für die Unterstützung: die Ressourcen der Familien und ihre sozialen Netzwerke werden (re)aktiviert und passgenaue Lösungen werden erarbeitet.

 

Netzwerkorientiert
Intensive Kontakte mit den Schulen, KITAS und anderen Einrichtungen müssen seitens des Familienlotsen gepflegt werden. Denn ein vollständiger Überblick über das soziale Verhalten der Kinder und ihre schulischen Leistungen versetzt den Familienlotsen in die Lage mit den Akteur*innen vor Ort (Lehrer*innen, Erzieher*innen und Eltern) ein „Netzwerk“ aufzubauen, das das Familiennetzwerk unterstützen soll.

 

Interkulturell
Der „interkulturelle Arbeitsansatz“ muss bei Familien mit Migrationshintergrund besonders im Vordergrund stehen, um auf spezielle Problemlagen eingehen zu können.

 

Ein Beispiel aus der Familienunterstützung
Seit einigen Wochen zeigt P. in der Schule einen auffälligen Leistungsabfall, fällt durch provokantes Verhalten auf und isoliert sich dadurch zunehmend in der Klassengemeinschaft. Nach einem Gespräch mit den Eltern wendet sich die Lehrerin an den Mitarbeiter der Familienunterstützung und schildert die Situation. Bei einem ersten gemeinsamen Termin in der Schule, beschreiben die Beteiligten die Problemlage aus ihrer Sicht. Das Angebot der Familienunterstützung wird ausführlich dargestellt.

Die Familie entscheidet daraufhin, eine Unterstützung durch MUT anzunehmen, ein erster Gesprächstermin wird vereinbart.

Das Sozialraumteam wird bei der nächsten Sitzung informiert, die Problemlage im Rahmen der Fallbesprechung diskutiert und die konkrete Unterstützung beschlossen.

Neben der Hilfe im Rahmen der Familienunterstützung zeigt sich z.B., dass P. in ein soziales Gruppenangebot eingebunden werden kann. Bis zum Abschluss der Unterstützung wird das Sozialraumteam kontinuierlich informiert.

 

 

 

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